- Mittwoch, 30. Juni 2010
Fripa Papierfabrik Albert Friedrich KG startet im Juni 2010 mit dem Neubau eines viergassigen Hochregallagers in Miltenberg
Die Fripa Papierfabrik Albert Friedrich KG ist ein führender Hersteller von hochwertigen Hygiene-Papieren. Aufgrund stetiger Absatzsteigerungen reichten die am Standort Miltenberg vorhandenen Lagerkapazitäten nicht mehr aus, so dass Außenläger angemietet werden mussten.
Die Neuausrichtung der betriebsinternen Logistik sieht neben dem Retrofit des bestehenden Satellitenlagers den Neubau eines viergassigen vollautomatischen Hochregallagers mit einer vierfachtiefen Lagerung von Fertigware vor. Das besondere daran ist, dass damit zum ersten Mal eine vierfachtiefe Palettenlagerung mit einer speziellen Teleskopgabel auf Regalbediengeräten realisiert wird, die bis zu zwei Paletten gleichzeitig nebeneinander transportieren kann. Zur Sicherstellung von artikelreinen "4er-Mini-Kanälen" werden deshalb je Regalfach möglichst 2 x 2 gleiche Paletten ein- und ausgelagert. Da das Lastaufnahmemittel (LAM) parallel zur Teleskopgabel noch über einen Kettenförderer verfügt, sind aber auch Einzelbeschickungen und −entnahmen von Paletten bzw. Mixfahrten möglich. Ein weiteres gestalterisches Highlight resultiert aus dem großflächigen Einbau von transluzenten Fassadenelementen, welches zwischen der Fripa Geschäftsführung und dem Architekturbüro Wolf abgestimmt wurde.
Das logistische Gesamtkonzept inkl. des IT-Lastenheftes wurde von Luy & Partner, Fachplaner für Logistiksysteme aus Wiesbaden, in enger Zusammenarbeit mit dem Fripa-Projektteam und namhaften System- und Komponentenanbietern erarbeitet. Zum Nachweis der geforderten Sortierfunktion mittels Elektrohängebahn (EHB) bei der HRL-Einlagerung aus unterschiedlichen Quellen, wurde SimPlan, Dortmund, mit einer Simulation beauftragt. Nach gezielter Behebung von zwei möglichen Engpässen konnte die geforderte hohe Systemleistung von 200 / 210 Pal/h beim 3-Schichtbetrieb mit nur 4 RBG problemlos in allen Szenarien nachgewiesen werden.
Nach intensiven Vergabeverhandlungen wurde von Seiten Fripa die Hörmann Logistik, München, als Generalunternehmer (GU) mit der Realisierung der Logistikgewerke für das neue HRL 2 und das Retrofit für das HRL 1 beauftragt.
Wesentliches Entscheidungskriterium war, dass durch diesen GU ein durchgängiges IT- und Steuerungskonzept für die kompletten HRL 1 + 2 - Anlagen inkl. Regalbediengeräte (RBG), Palettenfördertechnik (PFT), Elektrohängebahn (EHB) und Produktionsanbindung gewährleistet werden konnte.
Retrofit für HRL 1
- Mechanische Änderungen an bestehenden Regalbediengeräten und Fördertechnik
- Neues LVS
- Anbindung an Neubau HRL 2
- Statische und dynamische Kommissionierung
Kenndaten HRL 1
Anzahl Gassen | 3 |
Anzahl Regalbediengeräte | 3 |
Lagertechnik | Kanallagertechnik mit mehrfachtiefer Palettenlagerung |
Anzahl Stellplätze | 6.500 Paletten |
Neubau HRL 2 (Höhe 38 m)
- Hochregallager mit vierfachtiefer Palettenlagerung
- Dach- und Wandverkleidung mit großformatigen transluzenten Elementen
- Pärchentransport auf den Regalbediengeräten
- Großformatige Brückenkonstruktionen zum HRL 1 und zur Halle 76
- Stetigfördertechnik
- Elektrohängebahn
- Sprinklerung
Kenndaten Neubau HRL 2
L x B x H | 110 / 85 x 44 x 38 m |
Anzahl Gassen | 4 |
Anzahl Regalbediengeräte | 4 |
Lagertechnik | vierfachtiefe Palettenlagerung mit Teleskopgabel Pärchentransport auf dem Regalbediengerät |
Ein-/Auslagerleistung pro Stunde | 210 / 200 Paletten |
Anzahl Stellplätze | 21.500 Paletten |
Die Realisierungsphase und Inbetriebnahme wird im Auftrag von Fripa durch Luy & Partner als Vertreter des Bauherrn begleitet.
Mit der vorbereitenden Bauplanung, Fassadengestaltung sowie Ausschreibung und Realisierungsbegleitung der Rohbaumaßnahmen, Bodenplatte und konventionellen HRL-Einbauten wurde von Seiten Fripa das Architekturbüro Wolf aus Miltenberg beauftragt.
Aktuell (Ende Juni 2010) wurden die Aushubarbeiten (−4 m) abgeschlossen. Das Einbringen der Bodenplatte erfolgt ab der zweiten Juli-Woche. Mit dem Stahlbau für die Verbindungsbrücken und das HRL wird ab September 2010 begonnen.
Der Produktivbetrieb für den Neubau HRL 2 ist für März 2011 geplant. Das Retrofit erfolgt im Anschluss an die Hochlaufphase des Neubau HRL 2.