- Mittwoch, 22. Mai 2013
Die Schenker Deutschland AG betreibt seit 2004 am Standort Eching bei München ein Puffer- und Nachschublager für einen Teil der just-in-time Versorgung der BMW-Produktion München. Bestandteil des Lagerkomplexes ist neben den klassischen WE / WA-Funktionen, einem automatischen Paletten-HRL, diversen Blocklagerflächen für Paletten und Gitterboxen auch ein 3-gassiges AKL für Tablare mit doppeltiefer Lagerung ...
Das in 2003 / 2004 von einem Systemanbieter geplante und gelieferte AKL entsprach hinsichtlich Lagerbestand und Durchsatzleistung nicht mehr den gestiegenen zukünftigen BMW-Anforderungen. Das AKL musste daher von 3 auf 5 Gassen (+60%) erweitert werden. Die Durchsatzleistung für Ein- und Auslagerung sollte dabei pro Tag (15 h) von ca. 2.800 Tablaren auf 5.000 Tablare (+80%) gesteigert werden.
Mit der Durchführung der Erweiterungsplanung inklusive Retrofit wurde die Luy & Partner GbR im September 2011 von der Schenker Deutschland AG beauftragt. Der ursprüngliche Planungsumfang bezog sich nur auf eine Erweiterungsplanung der AKL-Gassen und einer Modifizierung / Anpassung der bestehenden Paletten- und Behälterfördertechnik.
Nach Abschluss der Planungsgrundlagenermittlung und Bewertung der vorhandenen Anlagenkomponenten wurde aber sehr schnell deutlich, dass die von Schenker / BMW mit der neuen Anlage verbundenen Erwartungen so nicht zu erfüllen waren, da eine Verlängerung der PFT und BFT bereits negative Auswirkungen auf die bestehende Durchsatzleistung gehabt hätte. Eine Leistungssteigerung war so nicht darstellbar. Ferner hätten die Umbaumaßnahmen (Erweiterung, Retrofit) in der bestehenden AKL-Vorzone aufgrund unkalkulierbarer zeitlicher Unterbrechungen und Probleme bei der Inbetriebnahme (Kopplung unterschiedlicher Systeme) die vertragliche Dienstleistungsfunktion von DB Schenker gegenüber BMW extrem gefährdet.
Als sichere und beherrschbare Alternative wurde deshalb von unserer Seite in Abstimmung mit dem Schenker-Betriebsleiter / PL Herrn Andreas Seitz eine Verlegung der kompletten Vorzone auf die entgegengesetzte AKL-Seite vorgeschlagen, geplant, ausgeschrieben und bis zur Realisierung durch den beauftragten Logistik-GU Aberle GmbH, Leingarten begleitet.
Der Projektsteckbrief sah wie folgt aus …
(1) Maßnahmen
- Erweiterung des AKL von 3 auf 5 Gassen
- 2 x neue RBG für Gasse 4 + 5
- Verlegung der AKL-Vorzone (Einlagerung, Kommissionierung, Auslagerung) auf die gegenüberliegende Stirnseite mit komplett neuer BFT mit Anbindung an 5 AKL-Gassen und Erweiterung auf 5 Kommissionierplätze, die über PFT und QVW an den Paletten-WE / WA angebunden sind
- 3 x MFR-Anpassung / neuer MFR für RBG 4 + 5
(2) SOLL-Ergebnis
- Steigerung der effektiven Tages- Systemleistung auf je 5.000 Tablare pro Tag
für Ein- und Auslagerungen - Steigerung der aktuellen Stunden-Systemleistung von
ca. 150 Tablare/h auf ≥ 350 Tablare/h - Stellplätze für Tablare (techn. installierte Lagerkapazität (LK))
– IST: 3 x 5.500 = 16.500 Tablare
– Übergangsphase: 3 x ca. 4.550 = ca. 16.650 Tablare
– SOLL: 5 x 5.500 = 27.000 Tablare